Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Ostwestfalen
Institut der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG)
Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Ostwestfalen e.V.
Das IPPO - 1991 gegründet - ist ein Institut der deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG); es bildet Psychotherapeut*innen nach den Kriterien der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft >> DPG, der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie >> DGPT
und nach dem Psychotherapeutengesetz aus.
Das IPPO macht als gemeinnütziger rechtsfähiger Verein keine Gewinne.
Die zentralen Gremien sind die Mitgliederversammlung, das Lehranalytiker*innengremium, der Unterrichtsausschuss, die Ambulanz und der Vorstand.
Die Aus- und Weiterbildung wird durch Lehranalytiker*innen und Dozent*innen des Instituts organisiert und getragen.
Mit Vorträgen und Workshops am Wochenende - auch mit auswärtigen Referenten - bietet das IPPO zudem Psychotherapeut*innen jeglicher Fachrichtung, Psychoanalytiker*innen und einer interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit, aktuelle theoretische, klinische und kulturelle Themen sowie Befunde und Entwicklungen der Psychoanalyse zu diskutieren.
Über das Fach hinaus geht es auch um Arbeiten aus anderen Anwendungsgebieten der Psychoanalyse: Kulturtheorie, Soziologie, Geschichte, Literatur, Film und Kunst.
Geplante öffentliche Termine werden wir jeweils unter „Aktuelles“ veröffentlichen.
das ippo
Was ist Psychoanalyse?
In einem engeren Sinn ist die vor über 100 Jahren von Sigmund Freud im damaligen kulturellen „Hotspot“ Wien begründete Psychoanalyse eine Behandlungsform für Menschen, die sich so weit wie möglich von Ängsten, Hemmungen, Konflikten, Zwängen oder anderen Einschränkungen zu befreien suchen.
Es wird dabei die gesamte, unvermeidlich konflikthafte Lebensentwicklung im Zusammenspiel psychischer, somatischer und soziokultureller Ereignisse betrachtet. Dabei geht die PA davon aus, dass menschliches Erleben und Handeln, insbesondere die Beziehung zu anderen Menschen und somit auch Symptome und Störungen von unbewussten Vorgängen hervorgerufen und beeinflusst werden. Krankheitssymptome sind aus psychoanalytischer Sicht Kompromissbildungen zwischen unbewussten Konflikten und den Anforderungen der Realität. Ziel der PA ist es, wie Freud selbst es ausdrückte, „liebes- und arbeitsfähig zu werden“, und die Freiheit zu haben, sich „so oder anders zu entscheiden“.
Für die psychoanalytische Behandlung ist charakteristisch, dass die vor allem in frühen Beziehungen entstandene Dynamik der Beziehungsgestaltung auch auf den/die Analytiker*in übertragen, und dadurch der Bearbeitung und Veränderung in der Gegenwart zugänglich wird. Die Bearbeitung dieser Übertragung und von unbewussten Wünschen und Konflikten wird ebenso eingesetzt wie die Arbeit mit Träumen.
Für die psychoanalytische Behandlung wurde zunächst eine hochfrequente, d. h. mit 3-5 Behandlungen pro Woche im Liegen arbeitende Methode entwickelt. Hieraus entstanden die analytische Psychotherapie und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Seit 1967 ist die analytische Psychotherapie im Rahmen der gesetzlichen Krankenversorgung (GKV) anerkannt. Heute gibt es neben dem sog. Standardverfahren der hochfrequenten Analyse (s. o.) eine Vielzahl von psychotherapeutischen, auf den Grundkonzepten der Psychoanalyse beruhenden Ansätzen. Diese reichen von niederfrequenten Therapien im Sitzen über fokal- und kurztherapeutische Ansätze bis zur Gruppen- und Familientherapie.
In einem weiteren Sinn wird PA auch als eine Gesellschafts- und Kulturtheorie verstanden. Psychoanalytische Beiträge zum Verständnis von Werken aus bildender Kunst, Literatur und Film werden über die Fachgrenzen hinaus zunehmend beachtet. Schon Freud bezog in seinen Schriften die Kultur mit ein (- z. B. „Das Unbehagen in der Kultur“, „Warum Krieg?“). Andere psychoanalytische Beiträge zu politischen Fragen, zur Genderdebatte, zu Großgruppenphänomenen etc. sind zum allgemeinen Kulturgut geworden (z. B. Alexander Mitscherlich: „Die Unfähigkeit zu trauern“). Die Psychoanalyse ist dabei von Beginn an „unbequem“, hinterfragt den Zeitgeist, und stellt sich gegen individuelle und gesellschaftliche Intoleranz und unreflektierte Anpassung. Psychoanalytisches Nachdenken trägt somit dazu bei, die Wahrnehmung unserer gesellschaftlichen Teilhabe und Verantwortung zu schärfen.
Der hier angebotene Weiterbildungsgang ist bestrebt, einen Zugang zu dieser Vielfältigkeit psychoanalytischen Denkens zu vermitteln, indem neben dem Erwerb notwendiger staatlicher Qualifikationen ein lebendiger Austausch der Teilnehmer*innen und Dozent*innen zwischen den nationalen und internationalen Entwicklungen mit Blick auf Vergangenheit und Gegenwart angeregt wird.
Aus- und Weiterbildung
Unser Institut bildet Ärzt*innen und Psycholog*innen in Psychoanalyse nach den Vorgaben der Deutschen psychoanalytischen Gesellschaft (DPG) und der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) aus. Wir sind sowohl beim Landesprüfungsamt in Düsseldorf (Psycholog*innen) als auch bei der Ärztekammer als weiterbildungsberechtigt anerkannt.
Auf dem Weg zum DPG Abschluss am IPPO können Psycholog*innen die 2. Fachkunde „Psychoanalyse“ beantragen und die ärztlichen Psychotherapeut*innen (P-Fachärzt*innen oder Ärzt*innen anderer Fachrichtungen mit Zusatztitel Psychotherapie) den Zusatztitel „Psychoanalyse“ erwerben, der mit einer Prüfung vor der Ärztekammer verbunden ist.
Unter „überregionale analytische Weiterbildung“ finden Sie unser derzeitiges Weiterbildungsprojekt für bereits approbierte psychologische Psychotherapeut*innen und ärztliche Psychotherapeut*innen - in seiner Konzeption sicher herausragend und für Sie interessant.
Das Besondere an unserem Weiterbildungskonzept: Die gesamte theoretische Weiterbildung einschließlich der kasuistischen Seminare findet berufsbegleitend überregional statt:
Ort: Münster mit 15 Blockveranstaltungen (Mittwochmittag - Sonntagmittag) in einer festen Lerngruppe über einen Zeitraum von fünf Jahren.
Lehranalyse und Supervisionen finden jeweils regional vor Ort statt.
Mit diesem von uns angebotenen überregionalen psychoanalytischen DPG - Weiterbildungsgang können Sie die Mitgliedschaft in der Deutschen psychoanalytischen Gesellschaft (DPG) erwerben sowie die Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT).
Das Bestreben des IPPO geht dahin, den Weiterbildungsteilnehmer*innen eine „analytische Heimat“ auch jenseits der Weiterbildung zu ermöglichen. Dieses bedeutet über den Erwerb staatlicher Qualifikationen hinaus durch die Mitgliedschaft in der DPG einen lebendigen Zugang zu zeitgemäßen nationalen und internationalen Entwicklungen.
Neben dem Erlernen der psychoanalytischen Behandlungstechnik wird eine analytische Haltung als Grundlage für ein tieferes Verstehen für unbewusste Prozesse vermittelt, die therapeutische, gesellschaftliche und kulturelle Phänomene in ihren unbewussten Dimensionen erfassen.
Als DPG Mitglied haben Sie neben den Jahrestagungen insbesondere Zugang zu kasuistischen Seminaren im In- und Ausland. Hier werden intensiv Behandlungsfälle aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Dieses stellt die eigene psychoanalytische Arbeit mit den Patient*innen immer wieder infrage und bereichert sie letztendlich.
Zudem haben Sie über Pep-Web Zugang zur kompletten Internationalen Psychoanalytische Literatur-Datenbank.
Konkret
Die kontinuierlich berufsbegleitende überregionale Weiterbildung teilt sich in zwei Abschnitte
- Zwischenkolloquium nach 1-1,5 Jahren, danach Behandlungsphase mit
- Abschlussprüfung.
Theorie
Die erforderlichen 600 Theoriestunden einschließlich KTS ergeben sich dann aus:
-
480 Einheiten a 45 Min. überregional in Münster,
-
60 Einheiten Lernpartnerschaften (Eigenarbeiten der Teilnehmergruppen regional),
-
60 Einheiten „Freie Spitze“ (DPG-Tagungen, überregionale KTKs, vorerbrachte von uns anerkannte Leistungen)
Behandlungsstunden
mindestens 600 Behandlungsstunden mit mind. 2 Behandlungen bei verschiedenen Supervisor*innen, jeweils
i. d. R. mind. dreistündig (siehe auch WBO des IPPO).
Eine 3. Behandlung wird empfohlen. Im Falle eines Therapieabbruchs sind damit 2 Fälle mit jeweils mindestens 250 Stunden gesichert.
Supervison
Die Supervision findet vorwiegend in Einzelsupervision (im Schnitt 1:4) statt, ein Drittel der Supervisionsstunden können durch Gruppensupervision mit in der Regel maximal 4 Kandidat*innen erbracht werden.
Lehranalyse
Die Lehranalyse ist ein zentraler Bestandteil psychoanalytischer Weiterbildung. Sie findet weiterbildungsbegleitend und kontinuierlich bei einer/m DPG-Lehranalytiker*in statt.
>> Weiterbildungsordnung
Über die DPG
Die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft >> DPG vereinigt als wissenschaftliche Fachgesellschaft Psychoanalytiker*innen, die eine von ihr anerkannte analytische Ausbildung absolviert haben. Ihre Aufgaben sind die Pflege, Weiterentwicklung und Verbreitung der Psychoanalyse in Forschung, Lehre, Therapie, Prävention und in allen anderen Anwendungen.
Die Gründungsgeschichte der DPG reicht bis in das Jahr 1908 zurück. Mit der Gründung der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung >> IPV im Jahre 1910 wurde sie als Mitglied aufgenommen und 1926 in Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft (DPG) umbenannt.
Die Herrschaft der Nationalsozialisten erzwang die Emigration ihrer jüdischen Mitglieder. 1938 trat die DPG aus der IPV aus und beschloss ihre Selbstauflösung.
1950 kam es zur Neugründung der DPG. Seit Mitte der 80er Jahre erfolgte eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus und der Geschichte der gespaltenen psychoanalytischen Gemeinschaft in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Es entstand ein zunehmendes Bedürfnis nach einer Wiederannäherung an die Internationale Psychoanalytische Vereinigung.
2001 wurde die DPG zunächst als „Provisional Society“ und 2009 als eine der Zweiggesellschaften der IPV anerkannt. Die DPG ist auch Mitglied der Europäischen Psychoanalytischen Föderation >> EPF.
Heute hat die DPG ca. 900 Mitglieder und unterhält 16 Ausbildungsinstitute. Diese bieten Curricula an, die zur Mitgliedschaft in DPG und IPV führen können sowie zum Erwerb der Approbation (Psycholog*innen) und der Zusatzbezeichnung Psychoanalyse (Ärzt*innen).
Die Gesellschaft veranstaltet Jahrestagungen für die Fachöffentlichkeit, interne Tagungen, Seminare und Konferenzen; sie informiert über psychoanalytisches Denken und Verstehen im Bereich der Psychotherapie und in angrenzenden Wissenschaften; sie unterstützt ihre Arbeitsgruppen und regionalen Ausbildungsinstitute in Forschung, Lehre und Vermittlung der Psychoanalyse.
>> DPG-Webseite
Organisation
Der Vorstand
1. Vorsitzende und Leiterin der DPG-Arbeitsgruppe
Dr. med. Petra Kreuzberger
Klemensstr. 6a, 33649 Bielefeld
+49 (0) 521 - 91 46 500
petra.kreuzberger@icloud.com
2. Vorsitzende
Dr. phil. Cornelia Hartmann-Jansen
Brüggefeldweg 30 a, 48161 Münster
+49 (0) 251 - 86 12 00
Leiterin des Unterrichtsausschusses
Dipl.-Psych. Sabine Warneke
Veghestr. 11a ,48149 Münster
+49 (0) 251 - 3 22 00 05
s.warneke@icloud.com
Leiterin des Lehranalytikergremiums
Dipl.-Psych. Adelheid Lindemann-Augenbroe
Große-Kurfürsten-Str. 15, 33615 Bielefeld
+49 (0) 521 - 12 29 81
Kassenangelegenheiten
Dipl.-Psych. Helga Heise
Drosselweg 9, 49191 Belm
+49 (0) 173 - 70 18 323
Dr. med. Petra Kreuzberger
Dr. phil. Cornelia Hartmann Jansen
Dipl. Psych. Sabine Warneke
Dipl.-Psych. Adelheid Lindemann-Augenbroe
Dipl.-Psych. Helga Heise
Gremien und Funktionen
> Unterrichtsausschuss
Leiterin
Dipl. Psychologin Sabine Warneke
Mitglieder
Dipl.-Psych. Helga Heise
Dr. med. Rolf Jackenkroll
Dr. med.Petra Kreuzberger
Dipl.-Psych. Klaus Lesemann
> Lehranalytikergremium
Leiterin
Dipl. Psych. Adelheid Lindemann-Augenbroe
> Ambulanz
Leiter
Dipl. Psych. Klaus Lesemann
Mitglieder
DPG-Lehranalytiker*innen*
DPG-Supervisoren*innen*
Dr. phil. Dipl.-Psych. Georg Baumann*
Haeckelstr. 2 A, 30177 Hannover
0176 221 333 22
ge.baumann05@gmail.com
Dr. med. Jörg Clauer
Krahnstr. 17, 49074 Osnabrück
05 41 - 2 02 31 00
joerg.clauer@osnanet.de
Dipl.-Psych. Nicola Diesselberg
Bahnhofstr. 31, 48291 Telgte
0 25 04 - 73 74 26
nicola.diesselberg@t-online.de
Dr. phil. Dipl.-Psych. Cornelia Hartmann-Jansen*
Brüggefeldweg 30 a, 48161 Münster
02 51 - 86 12 00
hartmann-jansen@gmx.de
Dipl.-Psych. Helga Heise
Drosselweg 9, 49191 Belm
0 173 - 70 18 323
Dr. med. Christian Holzapfel
Sählingstr.60, 57319 Bad Berleburg
027 51 - 81 12 41
christian.holzapfel@johannneswerk.de
Dr. phil. Dipl.-Psych. Gudrun Horstkotte*
Bahnhofstr. 70, 49525 Lengerich
0 54 81 - 9 88 28
gudrun.horstkotte@osnanet.de
Dr. med. Rolf Jackenkroll*
Jahnplatz 1a, 49080 Osnabrück
05 41 - 40 66 580
rolf.w.Jackenkroll@web.de
Dr. med. Petra Kreuzberger*
Klemensstr. 6a, 33649 Bielefeld
05 21 - 91 46 500
petra.kreuzberger@icloud.com
Dipl.-Psych. Klaus Lesemann
Johannisstr. 38, 32052 Herford
052 21 - 91 14 44
k.lesemann@web.de
Dr. rer. medic. Dipl. Psych. Ludwig Lewandowski*
Grüner Weg 36, 48329 Havixbeck
0 25 07 - 57 10 559
Dipl.-Psych. Adelheid Lindemann-Augenbroe*
Große-Kurfürsten-Straße 15, 33615 Bielefeld
05 21 - 12 29 81
adelheit@lindemann@augenbroe.de
Dr. med. Stephan-Sebastian Scherer
Pottkamp 23, 48149 Münster
02 51 - 97 44 63 48
scherer@psychotherapie-am-pottkamp.de
Dipl.-Psych. Mechtild Schierenberg-Seeger
Lange Str. 73, 33790 Halle
052 01 - 97 19 522
msch-s@web.de
Dipl.-Psych. Simone Walburg
Heger-Tor-Wall 19, 49078 Osnabrück
05 41 - 28 73 2
Dipl.-Psych. Sabine Warneke
Veghestr. 11A, 48149 Münster
02 51 - 3 22 00 05
s.warneke@icloud.com
*Lehranalytiker*innen
Ethik
Dipl. Psych. Nicola Diesselberg
Bahnhofstr. 31, 48291 Telgte
0 25 04 - 73 74 26
Die DPG hat 2009 Ethik-Leitlinien für den Umgang mit Patient*innen, Ausbildungskandidat*innen, Kolleg*innen und der Öffentlichkeit verabschiedet, die 2018 überarbeitet wurden.
Sie beinhalten ethische Grundsätze, die Schieds- und Ausschlussordnung sowie die Aufgaben und Regularien des Gremiums der Vertrauensanalytiker*innen und der „Arbeitsgemeinschaft ethischer Diskurs“.
Die Ethikleitlinien ergänzen die Satzung der DPG/des IPPO.
>> Download Ethikleitlinien der DPG
Bibliothek
Die Bibliothek befindet sich in den Institutsräumen des IPPO Lange Str. 73, 33790 Halle
Für einen Termin für die Ausleihe wenden Sie sich bitte an:
Dipl.-Psych. Mechtild Schierenberg-Seeger
Lange Str. 73, 33790 Halle
052 01 - 97 19 522
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